Beschränkung von PFAS in technischen Kunststoffen

Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat vor Kurzem einen Vorschlag für eine neue Beschränkung von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS) veröffentlicht. Dieser Vorschlag erweitert die Definition von PFAS auf mehr als 10.000 Chemikalien, darunter Fluorpolymere wie PTFE und PVDF.

Fluorpolymere kommen in vielen Branchen zum Einsatz, die Beschränkung dieser Materialien wird daher auf viele Unternehmen Auswirkungen haben. Die Advanced Materials Division der Mitsubishi Chemical Group beobachtet sehr genau den Fortgang dieser Gesetzesvorschläge und ihre Bedeutung für unsere weltweiten Kunden, Produktionsprozesse und das Portfolio von fluorpolymerhaltigen Materialien. 

Solange der Geltungsbereich der neuen Beschränkungen von PFAS noch nicht endgültig feststeht, ist diese Seite als Hilfe für Kunden gedacht, die derzeit PTFE- oder PVDF-haltige technische Thermoplaste verwenden, damit sie sich auf eine mögliche Ersetzung dieser Materialien vorbereiten können.

Die nachfolgenden Informationen erläutern unseren derzeitigen Wissensstand über den ECHA-Vorschlag, welche Materialien wahrscheinlich betroffen sein werden und wie die Mitsubishi Chemical Group ihre Kunden bei der Suche nach Alternativen für PFAS Materialien unterstützen kann. 

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PFAS: DAS MÜSSEN SIE WISSEN Häufige Fragen zu PFAS
  • PFAS steht für die englische Bezeichnung „per- and fluoroalkyl substances“, auf Deutsch „per- und polyfluorierte Alkylverbindungen“. Dies ist eine große Klasse synthetischer Chemikalien, die mindestens ein vollständig fluoriertes Methyl- (CF3-) oder Methylen- (-CF2-) Kohlenstoffatom (ohne daran gebundene H/Cl/Br/I-Atome) enthalten.

    Da die chemische Bindung zwischen Kohlenstoff und Fluor bei PFAS Chemikalien extrem stark ist, sind diese Stoffe äußerst beständig gegenüber Abbauprozessen. Durch ihre Langlebigkeit (Persistenz) bei gleichzeitiger Wasserlöslichkeit bereiten PFAS Probleme bei der Eindämmung und Entsorgung. Dies führt in allen Teilen der Welt zu hohen PFAS Werten im Boden sowie im Oberflächen-, Grund- und Trinkwasser. PFAS werden manchmal als “Ewigkeitschemikalien” bezeichnet, da es derzeit keine effiziente oder kostengünstige Methode gibt, mit der angereichertes PFAS aus der Umwelt entfernt werden könnte. Dies trifft zwar nicht für alle Chemikalien in dieser Klasse zu, doch einige PFAS sind nachweislich giftig für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt.

    Ziel des ECHA-Vorschlags vom 7. Februar 2023 ist es, die Herstellung und Verwendung von PFAS Chemikalien einzuschränken, um die Belastung durch diese Stoffe zu verlangsamen und ihre weitere Anreicherung in der Umwelt zu verhindern. Eine vollständige Liste der inzwischen mehr als 10.000 Stoffe, die der bevorstehenden Beschränkung unterliegen, steht auf der ECHA-Website zur Verfügung.

  • PFAS Chemikalien besitzen einzigartige Eigenschaften, die sowohl in der Produkten für Endverbraucher als auch in der Technik breite Verwendung finden. Sie ermöglichen wichtige Anwendungen und treiben technologische Fortschritte voran. 

    Fluorpolymere wie PTFE und PVDF sind hochbeständig gegenüber chemischer Korrosion und großer Hitze. Sie eigenen sich daher für äußerst anspruchsvolle technische Anwendungen mit aggressiven Chemikalien und sehr hohen Temperaturen. PTFE wird insbesondere wegen seines äußerst niedrigen Reibungskoeffizienten in vielen Bereichen eingesetzt und als hervorragendes Material für Lager- und Verschleißkomponenten geschätzt. 

  • In einigen Halbzeugen aus technischen Kunststoffen, die die Advanced Materials Division der Mitsubishi Chemical Group herstellt, wird PTFE oder PVDF als Basismaterial verwendet oder sie enthalten PTFE bzw. PVDF Additive. Auf der Grundlage des aktuellen Vorschlags der ECHA gehen wir davon aus, dass dies die folgenden Halbzeuge betrifft: 

    • Acetron® AF Blend/Ertacetal® H-TF POM-H
    • Duratron® PAI Materialien 
    • Fluorosint® PTFE Materialien 
    • Duratron® DF PI, Duratron® DFU PI und Duratron® TX PI
    • Ketron® TX PEEK, Ketron® HPV PEEK und Ketron® Sterra HPV PEEK
    • Semitron® ESD 500HR PTFE
    • Semitron® ESD HPV PEEK
    • Ertalyte® TX PET
    • Techtron® HPV PPS

    Zum jetzigen Zeitpunkt können wir keine abschließende Aussage dazu treffen, ob diese Liste betroffener Produkte vollständig ist. Wir werden die Entwicklungen bei dem Vorschlag weiter genau beobachten und die Liste entsprechend aktualisieren.

  • Aufgrund des einzigartigen Eigenschaftsprofils von Fluorkunststoffen gibt es nicht das eine Polymer mit PFAS freier Zusammensetzung, das ein in jeder Anwendung geeigneter Ersatz wäre. Wenn Sie überlegen, wie ein PTFE- oder PVDF-haltiges Material ersetzt werden kann, empfehlen wir, mit einer detaillierten Analyse der thermischen, chemischen und mechanischen Anforderungen Ihrer Anwendung zu beginnen. Wenn das Material einer Komponente ersetzt wird, ist zu beachten, dass dies anschließend oftmals auch Konstruktionsänderungen erfordert.

    Da wir das umfassendste Sortiment an Halbzeugen aus technischen Kunststoffen anbieten, ist die MCG Advanced Materials Division hervorragend aufgestellt, um Sie bei der Umstellung auf Fluorpolymer-freie Lösungen optimal zu unterstützen. Ausgehend von unserem Portfolio mit mehreren hundert Materialien mit PFAS freier Zusammensetzung für vielfältige Leistungsprofile berät Sie unsere Abteilung Technical Services bei der Materialauswahl, bei Konstruktionsfragen und bei Verarbeitungsoptionen. 

  • Weitere Informationen zum Vorschlag der ECHA für die Beschränkung von PFAS Stoffen finden Sie im Bereich „Q&A“ auf der ECHA-Website

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PFAS Alternativen finden Wir unterstützen Sie bei dieser Umstellung

Da Materialien wie PTFE und PVDF in industriellen und kommerziellen Produkten so weit verbreitet sind, hat die bevorstehende Beschränkung von Fluorpolymeren weitreichende Folgen für viele Unternehmen. Der Mitsubishi Chemical Group ist es ein wichtiges Anliegen, ihre Kunden bei dieser Umstellung bestmöglich zu unterstützen. 

  • Mit der Bereitstellung transparenter Informationen über Produkte mit PFAS
  • Mit der Einführung von Tools und einer Dokumentation zur schnellen Klärung, ob PFAS in der Zusammensetzung eines Produkts enthalten sind
  • Mit der Beobachtung der Entwicklungen bei der ECHA und bei REACH-Beschränkungen für PFAS
  • Mit Beratung der Kunden bei der Materialauswahl, damit sie geeignete PFAS freie Materialien finden
  • Mit der Entwicklung von Ersatzmaterialien mit ähnlichen Leistungsprofilen 

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