Legende
- A: beständig. Keine oder geringe Gewichtsänderung. Geringe Auswirkung auf die mechanischen Eigenschaften. In der Regel zur praktischen Anwendung geeignet.
- B: teilweise beständig. Langfristig tritt eine wahrnehmbare Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften sowie eine Änderung des Gewichts auf. In vielen Fällen gilt ein kurzer Kontakt als vertretbar.
- C: Unbeständig. Nach kurzer Zeit wird das Material stark in Mitleidenschaft gezogen (erhebliche Verringerung der mechanischen Festigkeit und Gewichtsveränderung). Vom Einsatz des Materials unter diesen Bedingungen wird abgeraten.
- O: Das Material löst sich in der Chemikalie auf.
Die Beständigkeitsangaben für Ertalon®/Nylatron® und Ketron® PEEK gelten in erster Linie für nicht verstärkte Typen. Glasfaserverstärkte Typen (Ertalon® 66-GF30 PA66 and Ketron® PEEK GF-30 PEEK) können in heißen wässrigen Lösungen eine geringere Beständigkeit aufweisen als unverstärkte Varianten. Daher raten wir ausdrücklich zu vorherigen Tests unter tatsächlichen Betriebsbedingungen.
Konzentration (%)
Die Zahl, z. B. 20 bedeutet „20 g gelösten Stoffs je 100 g wässrige Lösung“ (20 % des Gewichts)
- UD: Unverdünnt (technisch pure Chemikalie)
- SS: gesättigte wässrige Lösung (bei 23 °C)
- CA: wie handelsüblich erhältlich
Temperatur (°C)
- RT: Raumtemperatur (15–25 °C)
Die chemische Beständigkeit beschreibt die Fähigkeit eines Materials, einem chemischen Stoff über einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt zu sein ohne dabei wesentliche Verschlechterung seiner Gebrauchseigenschaften zu erleiden. Bei Materialien mit einer hohen chemischen Beständigkeit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie auch gegen eine Materialzersetzung durch den Kontakt mit Chemikalien resistent sind.
Die chemische Beständigkeit kann ein wesentlicher Vorteil von technischen Kunststoffen gegenüber Metallen sein. Sie können unter rauen Umgebungsbedingungen eingesetzt werden und sind für hartnäckige chemische Reinigung und Desinfektion geeignet. Ist ein Material der chemischen Beanspruchung nicht gewachsen, kann es brechen, sich ausdehnen, erweichen oder muss häufiger gewartet oder gereinigt werden.
Bei der Auswahl des geeigneten, chemisch beständigen Kunststoffs sollten Designer die konkreten Einflussfaktoren bei der Anwendung berücksichtigen. Dazu gehören unter anderem die Betriebstemperatur, mechanische Belastung oder Entflammbarkeit. Die Mitsubishi Chemical Group verfügt über ein Portfolio an chemisch beständigen technischen Kunststoffen für hohe Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit.
Wenn es um chemische Beständigkeit geht, bieten technische Kunststoffe gegenüber Metallen viele Vorteile.
Die chemische Beständigkeit von Metallen lässt sich zwar durch Beschichtungen verbessern, doch diese zusätzliche Schicht bringt häufig längere Lieferzeiten und höhere Kosten mit sich. Ein Kunststoff mit der passenden chemischen Beständigkeit hingegen muss nicht zusätzlich bearbeitet werden. So kann das Teil schneller produziert werden, ist leichter und qualitativ hochwertiger.
Chemische Zersetzung tritt auf, wenn Kunststoff und Chemikalie nicht kompatibel sind. Die Chemikalie bewirkt, dass die Polymerstruktur schwächer wird oder zerfällt. Die Folge ist eine schlechtere Qualität, was zu Bauteilversagen führen kann. Chemische Zersetzung kann zudem zu Spannungsrissen (ESC) führen. Diese feinen Haarrisse können die Qualität eines Bauteils erheblich beeinträchtigen.
Sie haben in Ihrer Anwendung möglicherweise Probleme mit chemischer Schädigung, kennen aber die genaue Ursache nicht? Häufige Bereiche für Chemikalienkontakt im Betrieb:
Reinigungsprozesse: Förderbänder, Rührmaschinen und andere Geräte müssen gereinigt, sterilisiert und desinfiziert werden, damit sich in ihnen keine potenziell schädlichen Bakterien, Viren oder andere Verunreinigungen bilden können. Dieser Prozess wird normalerweise in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie in der pharmazeutischen Industrie verwendet. Hier muss ein Kunststoff eingesetzt werden, der lebensmittelecht und auch unter hohen Temperaturen chemisch beständig ist.
Schmiermittel: Spielen bei Ihrer Anwendung Schmierstoffe eine Rolle? Einige Schmiermittel auf Mineralöl- oder synthetischer Basis können bei Kunststoffen mit der Zeit Risse und Schwellungen verursachen. Ingenieure und Designer sollten berücksichtigen, ob das Material in der Anwendung mit Schmierstoffen oder -fetten in Kontakt kommt. Möglicherweise tritt die Beschädigung erst nach längerem Kontakt mit dem Schmiermittel oder -fett auf.
Bei der Auswahl eines Materials mit der geeigneten chemischen Beständigkeit für Ihre Anwendung müssen Sie auch die physikalischen Bedingungen berücksichtigen, denen ihr Bauteil ausgesetzt ist:
Brandverhalten
Hat Ihre Anwendung neben der chemischen Beständigkeit bestimmte Anforderungen an das Brandverhalten? Denken Sie daran, dass Flammhemmer die chemische Beständigkeit des Materials beeinträchtigen können.
Elektrische Eigenschaften:
Dies spielt insbesondere bei der Lagerung von Medien mit niedrigem Flammpunkt wie Schmierölen, Heizölen und Benzin eine Rolle.
Witterungseinflüsse:
Bestimmte Materialien können durch den Umgebungssauerstoff physikalisch-chemisch beeinträchtigt werden, wenn sie über einen längeren Zeitraum extremer Witterung oder UV-Strahlung ausgesetzt sind. In der Folge büßen die Materialen an mechanischen Eigenschaften ein, verblassen oder werden spröde.
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